Aufnahmetechniken

Verschiedene Wege führen zum Bild

One-Shot-Systeme

Mithilfe besonderer Hardware erstellt diese Technologie in einer Aufnahme vollständige Panoramen. Der Fotograf drückt nur den Auslöser, den Rest übernimmt seine Kamera mithilfe eines Schlitzverschlusses: Während sich die Kamera langsam dreht, wird der Sensor oder das Negativ hinter einer spaltförmigen Öffnung vorbeigezogen. Hinsichtlich Aufnahmequalität und Geschwindigkeit ist dieses Verfahren das Beste verfügbare, allerdings bedeutet die Hardware höhere Investitionen.

Segmenttechnik

Bevor die digitale Technologie neue Methoden zur Erstellung von Panoramen eröffnete, wurde ausschließlich diese Methode eingesetzt. Das fertige Bild entsteht aus mehreren aneinander gereihten Einzelaufnahmen, die sich idealerweise um ca. 25% überlappen, um Spielraum für Korrekturen und den perfekten Anschluss untereinander zu schaffen. Dabei unterscheidet man zwischen Single-Row- und Multi-Row-Aufnahmen – je nachdem, ob das Panorama vertikal nur aus einem oder aus mehreren Einzelbildern besteht. Um Sektor für Sektor ein Panorama aufzunehmen, ist es erforderlich, dass sich die Kamera um einen besonderen Punkt dreht: den No-Parallax-Point, der oftmals in der vordersten Linse des Objektivs liegt. Nur durch diese Drehachse lässt sich vermeiden, dass Fehler im Größenverhältnis zwischen Vorder- und Hintergrund auftreten. Diese sogenannten Parallaxen-Fehler treten insbesondere bei Objekten in kurzer Entfernung zum Standpunkt auf.
Die Segmenttechnik ist recht aufwändig, bietet aber bei sorgfältiger Aufnahme und Komposition auch eine sehr hohe optische Qualität. Der genaue Charakter hängt von der Wahl des Objektivs ab:

Spiegelkugel

Die günstigste, allerdings qualitativ auch deutlich schlechterere Alternative ist es, eine Kugel mit einer reflektierenden Oberfläche abzufotografieren und das Umfeld so einzufangen. Dazu wird die Kamera mit einem Makro-Objektiv horizontal auf die Mitte der Kugel gerichtet, in 90°-Schritten rund um die Kugel werden mehrere Aufnahmen gemacht und mit einer speziellen Software von der runden in eine ebene Form gebracht und verbunden. Das Ergebnis entspricht in etwa einer Aufnahme mit extremem Fisheye-Objektiv. Die Kamera sollte möglichst weit von der Kugel entfernt positioniert sein, je näher sie ist, desto prominenter sind sie und der Fotograf in der Bildmitte sichtbar.

Skydome

Der Name dieser Methode leitet sich von einer gläsernen Halbkugel ab, in deren Mitte die Kamera senkrecht von unten gerichtet wird. Durch die Brechung des Lichts in der Halbkugel wird das Umfeld oberhalb des Horizonts abgebildet – das Ergebnis ist also nur ein halbes Panorama mit einem Bildwinkel von 360 °horizontal und 90 °. Die Methode wird z. B. auch bei Überwachungskameras angewandt, die in öffentlichen Bereichen innerhalb einer Glashalbkugel an der Decke montiert sind und auf diese Weise alle Richtungen im Blick haben. Wirklich scharfe oder hochauflösende Aufnahmen sind mit Skydome nicht möglich, auch die Darstellung von sehr hellen oder reflektierenden Objekten ist oftmals schwierig. Der Charme der Methode liegt dafür in ihrer Einfachheit. Ein 180°-Fisheye-Objektiv genügt, mit nur einer Aufnahme ist alles aufgenommen und nur ein knappes Dutzend Mausklicks später verfügbar – ohne Stitching oder Blending.